Neues von C + P

Stahl ist unsere DNA

Teil 4: Interview mit Gregor Machura, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Stahlbau-Verbandes

C + P und Stahl gehören zusammen wie Backfisch und Remoulade, wie Fußball und Tor oder Sommer und Eis. Ziemlich unzertrennlich. Und so werfen wir zu unserem 100-jährigen Unternehmensjubiläum in diesem Jahr einen besonderen Blick auf unseren Lieblingswerkstoff. In einer vierteiligen Serie soll es unter anderem darum gehen, wie unsere Firmengründer auf den Stahl kamen, was das Bauen in Stahl ausmacht und wie die Zukunft des Stahls aussieht.


Im heutigen vierten und letzten Teil unserer Serie treffen wir auf eine Institution, die nicht nur eine DNA aus Stahl hat, sondern Stahl quasi lebt und atmet: den Deutschen Stahlbau-Verband.

Im Interview mit Hauptgeschäftsführer Gregor Machura sprechen wir über die Rolle des Verbands, aktuelle Entwicklungen in der Branche – und natürlich über die Zukunft des Stahlbaus.


Herr Machura, C + P ist seit 1970 Teil des Deutschen Stahlbau-Verbands. Welche Aufgabe übernimmt der Verband für die Mitgliedsunternehmen?

Der Deutsche Stahlbau-Verband (DSTV) ist die Interessenvertretung der mittelständischen deutschen Stahlbauindustrie. Wir vertreten die Belange der Branche gegenüber Politik, Behörden und der Öffentlichkeit auf nationaler und europäischer Ebene. Gleichzeitig verstehen wir uns als Wissensplattform und Netzwerk.

Wir bündeln Fachkompetenz, fördern den Austausch und machen aktuelle Entwicklungen in Technik, Normung und Wirtschaft nutzbar und transparent. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass unsere Mitglieder stets am Puls der Branche bleiben.

Welche Rolle spielt ein traditionsbehaftetes Unternehmen wie CHRISTMANN + PFEIFER in Ihrem Verband?

Traditionsunternehmen wie CHRISTMANN + PFEIFER sind für uns von besonderer Bedeutung, weil sie das Fundament unserer Branche repräsentieren. Wir stehen vor der Aufgabe, die enorme Leistungsfähigkeit des Werkstoffs Stahl mit konsequenten Nachhaltigkeitsstrategien zu verbinden.

CHRISTMANN + PFEIFER steht seit 100 Jahren für Qualität und Verlässlichkeit. Eigenschaften, die vor allem in der heutigen Zeit und bei den heutigen Herausforderungen unverzichtbar sind. Gleichzeitig bringt das Unternehmen Innovationskraft in den Verband ein, sei es in der Entwicklung neuer Bauweisen, im nachhaltigen Ressourceneinsatz oder in der Ausbildung von Fachkräften. Diese Verbindung von Tradition und Zukunftsgestaltung stärkt den gesamten Verband.

Wie haben sich Branche und Verbandsarbeit gewandelt?

Der Stahlbau steht heute vor völlig anderen Rahmenbedingungen als noch vor 20 oder 30 Jahren. Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ressourceneffizienz sind in den Mittelpunkt gerückt und gerade bei diesen Herausforderungen bietet Stahl überzeugende Lösungen. Deshalb setzen wir im Verband auf Themen wie Nachhaltigkeit und modulare Bauweisen und treiben diese aktiv voran.

Dabei hat sich auch unsere Verbandsarbeit verändert. Wir sind heute stärker politisch gefragt, begleiten komplexe Transformationsprozesse und unterstützen unsere Mitglieder gleichzeitig bei Normung, Innovation und Fachkräftegewinnung.

Aus einem klassischen Fachverband hat sich der DSTV gemeinsam mit bauforumstahl zu einem modernen Zukunftsnetzwerk entwickelt, das Orientierung gibt und die Branche aktiv mitgestaltet.

Wie sehen Sie die Zukunft für den Stahlbau in Deutschland?

Wir sehen den Stahlbau als DIE Branche der Zukunft. Stahl ist flexibel, leistungsfähig und nahezu vollständig recycelbar. Er ist der Baustoff, der den Wandel hin zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft ermöglicht. Mit Stahl können wir Bauwerke errichten, die höchsten technischen Anforderungen genügen und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Dazu kommt die große Bedeutung des Stahlbaus für Infrastrukturprojekte wie Brückensanierungen oder den Ausbau von Schienenwegen. Wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen, wird der Stahlbau in Zukunft der Innovationstreiber, Jobmotor und Klimaträger in Deutschland sein.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen?

Unsere Branche steht aktuell vor einigen Herausforderungen. Die Umstellung auf klimafreundliche Produktionsverfahren erfordert hohe Investitionen, die für die Hersteller eine große Herausforderung darstellen. Gleichzeitig belasten hohe Energiepreise, ein zunehmender Fachkräftemangel und langwierige Genehmigungsprozesse den Alltag.

Entscheidend ist, dass Politik und Verwaltung verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, die Planungs- und Investitionssicherheit geben. Ebenso wichtig ist es, genügend qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, denn nur mit starken und gut ausgebildeten Teams können unsere Mitgliedsunternehmen die Transformation erfolgreich meistern und ihre Rolle in der Bauwirtschaft auch in Zukunft sichern.

Der DSTV setzt sich aktiv dafür ein, gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Partnern tragfähige Lösungen zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche langfristig zu stärken.