C + P und Stahl gehören zusammen wie Backfisch und Remoulade, wie Fußball und Tor oder Sommer und Eis. Ziemlich unzertrennlich. Und so werfen wir zu unserem 100-jährigen Unternehmensjubiläum in diesem Jahr einen besonderen Blick auf unseren Lieblingswerkstoff. In einer vierteiligen Serie soll es unter anderem darum gehen, wie unsere Firmengründer auf den Stahl kamen, was das Bauen in Stahl ausmacht und wie die Zukunft des Stahls aussieht.
Im heutigen zweiten Teil blicken wir in die Zukunft. Wie wird sich das Bauen in Stahl verändern? Was sind Themen, die uns in den nächsten Jahren begleiten werden?
Bauen in Stahl: Zeitlose Vorteile
Um zu verstehen, wohin die Reise geht, lohnt sich ein Blick auf das, was den Werkstoff Stahl – nicht nur für uns – seit jeher so attraktiv macht. Viele seiner Vorteile sind überzeugend und zeitlos zugleich. Stahl zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer aus und ermöglicht architektonische Freiheit selbst bei verhältnismäßig geringem Materialeinsatz. Schlanke Konstruktionen reduzieren nicht nur das Baumaterialvolumen, sondern senken auch die Baukosten. Hinzu kommt ein solides Preis-Leistungs-Verhältnis – ein weiterer Faktor, der für den Einsatz von Stahl auch in Zukunft spricht.
Stahl im Wandel: Wege zur Nachhaltigkeit
Aber natürlich muss sich auch unser Lieblingswerkstoff Stahl fit machen für die Zukunft. Eisen als Grundstoff ist zwar das häufigste Element der Erde – mit fünf Prozent Massenanteil an der Erdkruste ist das Vorkommen aber eine endliche Ressource. Zudem ist die Stahlbranche für etwa fünf Prozent der CO2-Emissionen in der EU verantwortlich: Die Stahlherstellung ist energieintensiv.
Das macht die Nachhaltigkeit zu einem zentralen Aspekt der modernen Stahlproduktion. Es gibt verschiedene Verfahren zur Herstellung von Baustählen, die sich in ihrer Umweltbilanz unterscheiden. Erneuerbare Energiequellen halten in der Produktion zunehmend Einzug. In der nächsten Transformationsstufe soll Wasserstoff als Energieträger in der Herstellung zum Einsatz kommen – und so den grauen Stahl grüner machen.
Doch grüner Stahl ist nur ein Teil der Lösung – ein anderer liegt in der nahezu grenzenlosen Recyclingfähigkeit des Werkstoffs. Baustahl kann nach dem Rückbau in anderen Bauwerken wiederverwendet oder ohne Qualitätsverlust unendlich oft recycelt werden. Im Rahmen der Kreislaufwirtschaft werden 99 Prozent des verwendeten Stahls gesammelt. Davon können elf Prozent wiederverwendet und 88 Prozent recycelt werden.
Wir sind deshalb zuversichtlich und bereit, künftig unseren Teil zu einem bewussteren, umweltschonenderen und nachhaltigeren Umgang mit dem Werkstoff Stahl beizutragen.
Eine stahlstarke Zukunft – unser Beitrag
Schon seit geraumer Zeit haben wir Prozesse etabliert, Initiativen ins Leben gerufen und Produkte entwickelt, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.
- Wir schauen auf die Herkunft des Stahls, den wir weiterverarbeiten.
Je geringer der Energieaufwand bei der Stahlherstellung, desto ressourcenschonender können wir bauen. Stichworte hier: Recycling, grüner Stahl und die Chancen zukünftiger Herstellungsverfahren. - Modulares und serielles Bauen
Mit unserem Preflex® Parkhaus und Modulgebäuden bauen wir inzwischen auch seriell – und beschreiten einen weiteren Weg in Richtung Effizienz und Nachhaltigkeit. Bauablauf und Bauzeit können durch die industrielle Vorfertigung beschleunigt werden – so verringern wir Verkehrsstörungen, Abfall, Lärm- und Staubbelastung. Gleichzeitig punkten wir im Bereich der Kreislaufwirtschaft. - Carbon Footprint als Indikator
Wir haben unseren Carbon Footprint ermittelt – und wissen nun, wo welche Emissionen im Verlauf unserer Projekte entstehen. Mit diesem Wissen können wir sie Stück für Stück minimieren. - Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit als Aspekte der Planung
Als Ingenieure und Planer fühlen wir uns einem ressourceneffizienten Design verpflichtet. Wo es geht, versuchen wir unsere Stellschrauben zu nutzen: Leichte Konstruktionen mit hoher Tragfähigkeit, geringen Bauteilabmessungen und kleinen Fundamenten – je filigraner die Konstruktion, desto geringer der Baustoffverbrauch.
„Als Stahlbauunternehmen fühlen wir uns verpflichtet, unseren Beitrag zur Senkung der Emissionen zu leisten. Wir sind sicher, dass das in Zukunft auch wirtschaftlich unabdingbar ist. Da ist ein Prozess in Gang gekommen – in den nächsten 10, 20, 100 Jahren unserer Unternehmensgeschichte wird das ein ganz zentrales Thema sein!“ (Olivia Sell, Projektleiterin Nachhaltigkeitsmanagement bei CHRISTMANN + PFEIFER)